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Was euch im MotorLand erwartet

Thursday, 31 March 2016 15:03 GMT

WorldSBK Kommentator Steve English liefert einen Einblick vor Aragón

Nach zwei Runden ist die Pirelli Aragon Round der Superbike-Weltmeisterschaft an diesem Wochenende der erste wahre Test und wird zeigen, was wir vom Rest der Saison erwarten können.

Phillip Island liefert immer unerwartete Ergebnisse und die Hitze und Feuchtigkeit in Thailand konfrontiert die Fahrer mit einer anderen Herausforderung im Vergleich zu den Rennen im Herz von Europa. Das Wetter in Aragon wird eher das sein, was wir für den Rest der Saison erwarten können und das Streckenlayout ist denen der Rest der Serie ähnlicher.

Es gibt einen Grund dafür, dass Aragon eine sehr beliebte Teststrecke ist: Der Kontrast des Layouts ist deutlich – schnelle und langsame Kurven, hohe Geschwindigkeiten und harte Anbremszonen. Genau das wird jedes Bike herausfordern und viel über den Charakter zeigen.

In Thailand hat Tom Sykes viel über seinen Charakter und sein Potential für 2016 offenbart. Es ist sehr leicht, viel in ein Rennen oder nur eine Runde der Meisterschaft hineinzuinterpretieren, besonders zu Beginn des Jahres, aber Sykes schien viel konkurrenzfähiger zu sein. Der ehemalige Weltmeister hat seine Zähne im zweiten Rennen wirklich zusammengebissen, Jonathan Rea hinter sich gelassen und 25 Punkte mitgenommen. Dass er auch am Rennende noch ein starkes Bike hatte, zeigte dass Sykes in der Lage war seinen Stil anzupassen.

In den letzten Jahren haben Fragen über seine Fähigkeit dazu den Briten geplagt, aber in Thailand schien er das Ruder herumgerissen zu haben.

„Wir waren viel näher dran als in Australien und Thailand 2015“, sagte Sykes. „Auf dem Papier sollten wir in Spanien sehr stark sein, denn wir haben dort viel getestet und hatten gute Ergebnisse in der Vergangenheit. Wenn man unsere Form und das Setup der neusten Ninja ZX-10R bedenkt, bekomme ich Vertrauen. Ich freue mich auf den Start am Freitag. Das Beste am Rennsieg in Thailand ist, dass wir in der Lage waren, uns im Rennen anzupassen. Meinen Stil zu ändern und zu gewinnen war sehr befriedigend. Es gab mir zusätzliches Vertrauen und der Plan ist, darauf aufzubauen.“

Die Dynamik in der Kawasaki-Box wird nach diesem Wochenende sehr interessant. In Thailand war Rea sehr bescheiden und meinte, dass Sykes seinen Sieg verdient hätte, aber wenn er an diesem Wochenende erneut geschlagen wird, dann könnte es in der Kawasaki-Box zu Unruhen kommen. Für Rea war der zweite Platz in Thailand wichtig, um zu zeigen, dass er auch im Laufe der Saison nicht nachlassen kann.

„Wir haben unsere Meisterschaftsführung nach Phillip Island wieder ausgebaut, was gut war, aber ich wollte das Rennen gewinnen“, sagte Rea. „Geschlagen zu werden ist für meine Motivation wirklich großartig.“

Für Chaz Davies ist die Motivation kein Problem, aber der Top-Speed ist für den Waliser noch immer die größte Sorge. Ducati wird an diesem Wochenende einen neuen Auspuff mit nach Aragon bringen, den sie vor dem Rennen in Valencia getestet haben und obwohl das Team die Verbesserungen, die der neue Auspuff bringen soll, noch nicht bestätigt hat, wird das Ziel sein, wieder das entsprechende Tempo zu finden, nachdem sie in beiden bisherigen Runden dieses Jahr von Kawasaki geschlagen wurden.

Davies, eine ehemaliger Doppelsieger in Aragon, lieferte Ducati den ersten Sieg für ihre Panigale R im letzten Jahr. Es ist eine Strecke, die ihm gefällt und nachdem er schon die meiste Zeit des Wochenendes in Thailand dicht an der Spitze dran war, freut sich der Waliser auf das Wochenende.

„In Thailand mussten wir etwas verteidigen. Wenn man die Probleme bedenkt, vor denen wir stehen, haben wir gut gearbeitet und wichtige Punkte gesammelt“, sagte Davies. „Wir sind bereit, in Aragon zurückzuschlagen, was eine meiner Lieblingsstrecken ist und einige gute Erinnerungen beherbergt, besonders mein erster Sieg mit Ducati. Die Strecke passt zu meinem Stil und ich war oft in der Lage, hier das Beste aus mir herauszuholen. Ich kann es auch kaum abwarten, die neusten Upgrades zu probieren, die theoretisch einen weiteren Schritt in die richtige Richtung darstellen sollten. Ich gehe diese Runde also mit Vertrauen an, obwohl der Wettbewerb immer hart ist.“

Härterer Wettkampf war für das Team in diesem Jahr bisher ein Problem. Die Verbesserungen von Honda bedeuten, dass der japanische Hersteller 2016 ebenso da ist, um zu kämpfen – mit bisher drei Podestplätzen und einer Pole Position. Michael van der Mark war bisher der Star, aber sein Teamkollege Nicky Hayden hat ein ebenso vielversprechendes Tempo gezeigt und steht noch immer am Anfang seiner Karriere: er gewöhnt sich noch an das neue Fahrerlager und macht Fortschritte.

Der Amerikaner, der 2006 MotoGP-Weltmeister war, sagte in Thailand, dass er an beiden Rennwochenenden davon aufgehalten wurde, dass in Trainings und den Rennen kaum Platz auf der Strecke war. In der Lage zu sein, das Bike kennenzulernen und zu verstehen, wie es sich verändert, ist der Schlüssel für den Amerikaner, aber sein Tempo war auf Phillip Island und in Thailand bereits beeindruckend.

Alex Lowes ist ein weiterer Fahrer, der ein vielversprechendes Tempo zeigt, wurde in den Rennen aber immer vom Pech verfolgt. Der Brite hatte zuletzt zwei technische Probleme im Qualifying und im zweiten Rennen, aber das Potential der Yamaha ist für alle deutlich zu sehen. Sylvain Guintoli war in der Lage konstante Ergebnisse zu holen. Der Franzose liegt an fünfter Position der Gesamtwertung und führte bereits Trainingssessions an.

Alle Teams und Fahrer haben noch immer viele Fragen im Hinterkopf, aber Aragon wird Licht ins Dunkel bringen, denn wir sind zurück auf europäischem Boden.